Nach 30 Spieltagen in der Bezirksliga 5 am Niederrhein steht die Spvgg Sterkrade 06/07 bei 76 Punkten. Für den Aufstieg reichte es trotzdem nicht. Am Ende fehlte ein Punkt auf den VfB Bottrop 1900.
Trainer Lars Mühlbauer spricht von Fassungslosigkeit in den ersten Minuten nach Abpfiff: "Wir waren erstmal total niedergeschlagen und konnten es gar nicht glauben", erzählte der Cheftrainer.
Die Feierlichkeiten ließ sich die Spvgg trotzdem nicht nehmen. "Wir sind dann zum Platz gefahren, unsere zweite Mannschaft ist ja aufgestiegen. Sowas habe ich noch nie erlebt. Es dauert sehr lange, bis ich mal weine, aber wie die Zweite und die Fans uns empfangen haben, war überragend", erzählte der emotional berührte Mühlbauer.
Sterkrade machte auch am Sonntag seine Hausaufgaben und gewann beim SV Fortuna Bottrop mit 4:2. Im Parallelspiel siegte allerdings auch der VfB Bottrop 1900 mit 1:0 und krönte sich zum Meister und Landesliga-Aufsteiger.
Das knappe Ergebnis auf dem anderen Platz machte es für den Sterkrade-Coach nicht leichter: "Das ist das Schlimme, dass es so ein knappes Ding war. Wenn sie mit 7:0 gewonnen hätten, wäre das nochmal etwas anderes."
Mühlbauer gratulierte seinem Trainerkollegen kurz nach Abpfiff per Nachricht, auch wenn er selbst in diesem Moment niedergeschlagen war. "Wer am Ende oben steht, der hat es auch verdient. Zwei überragende Mannschaften, aber es kann eben nur einer hoch."
Wer am Ende oben steht, der hat es auch verdient. Zwei überragende Mannschaften, aber es kann eben nur einer hoch
Lars Mühlbauer
Es dauerte bis zum Empfang am eigenen Platz, bis der Stolz über die Saisonleistung einsetzte. Vor allem aber der Empfang ließ den Trainer der Spvgg etwas emotional werden: "Das ist ein grandioser Verein, das kann ich Ihnen sagen, wirklich. Wahnsinn. Ohne Worte. Das kann man gar nicht beschreiben, weil das war einfach grandios", erzählte er.
Am Donnerstag wird die Spvgg dennoch nach Mallorca fliegen, wo die Mannschaft die Saison gebührend feiern wird. Es überwiegt weiterhin ganz klar der Stolz. Bei nur zwei Niederlagen und vier Remis ist das verständlich.
Auch im Kontext des unterschiedlichen Etats sieht der Trainer die Saison als sehr besonders an: "Man muss auch sagen, dass wir mit dem Etat, den wir haben, nicht mit anderen Mannschaften mithalten können. Mit dem Hintergrund ist das alles schon genial."
So bleibt auch die Mannschaft in der kommenden Saison bestehen: "Wir bleiben ja komplett zusammen, nicht so wie beispielsweise der VfB Bottrop. Wenn ich da höre, dass schon so viele Leute wieder gehen, das macht mich ehrlicherweise schon ein bisschen fassungslos, weil das würde es bei uns nicht geben."